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So war’s beim Netzwerktag Berufswahl-SIEGEL 2023

Der Netzwerktag startet mit der Begrüßung durch Christina Ramb, BDA

Endlich traf sich die SIEGEL-Community wieder in Präsenz: Am 26. September kamen 260 Teilnehmende zum 9. Bundesweiten Netzwerktag Berufswahl-SIEGEL im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin zusammen. Bei schönem Wetter, mit den vielen jungen Menschen, mit den lustigen SIEGEL- Maskottchen und der spaßigen Fotobox war für eine positive Stimmung, ja Aufbruchstimmung gesorgt.

Mit den Inputs von Microsoft und Helliwood zum Thema KI Künstliche Intelligenz (KI) und Future Skills kam denn auch ganz passend das Gefühl auf, in neue Dimensionen aufzubrechen, auch mit der Berufsorientierung. Astrid Aupperle betonte für Microsoft, dass auch die Unternehmen erst lernen und herausfinden müssen, wie sie sich auf die neuen Möglichkeiten einstellen und welche Kompetenzen eigentlich benötigt werden. Die 60 Schülerinnen und Schüler testeten in ihrem Workshop mit dem Helliwood-Team gleich die KI auf die Frage hin, wie sich Berufe dadurch weiter entwickeln werden – und stellten fest, dass die KI-Ergebnisse durchaus kritisch zu sehen sind. Im Plenum stellten sie sehr kompetent ihre Ergebnisse am Ende der Tagung vor.

Astrid Aupperle, Microsoft Deutschland, Jutta Schneider und Thomas Schmidt, Helliwood media & education sprechen zu KI

Den Schülerfilmwettbewerb Smart Film Safari hatte das Team „Helferinchen“ der IGS Salzgitter gewonnen und freute sich sehr über die Auszeichnung als Bundessieger.

Chancen für alle

Das Thema des Netzwerktags war „Chancen für alle“ – und gerade dazu kann die Digitalisierung mit ihren neuen Optionen allerhand beitragen. Im Rahmen der „Entwicklungswerkstatt“ nämlich werden ausgewählte SIEGEL-Schulen ein Jahr begleitet und individuell unterstützt, um die Berufsorientierung von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern mit digitalen Formaten zu stärken. In welchen Phasen der Berufsorientierung welche digitalen Tools greifen und für diese Zielgruppe hilfreich sein können, stellten Prof. Dr. Thorsten Bührmann und Carolin Striewisch in einem Workshop anschaulich dar. Das Programm wird von J.P. Morgan gefördert.

Für junge Menschen mit ungünstigen Startbedingungen ist es nicht selbstverständlich, in ein Studium zu starten – nur 24 Prozent aller Nichtakademikerkinder nehmen ein Studium auf, bei Akademikerkindern sind es 79 Prozent. In einem Workshop wurde daher der „Studienkompass“ der Stiftung der deutschen Wirtschaft vorgestellt. In diesem Programm finden junge Menschen ab Klasse 10 vor und zu Beginn des Studiums eine Begleitung, wenn sie als erste aus ihrer Familie studieren.

Schülerinnen stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor
Einen eigenen Workshop gab es für die Schülerinnen und Schüler.

Gute Beispiele aus dem SIEGEL-Netzwerk

Nichts geht natürlich über gute Beispiele und bewährte Praxis von SIEGEL-Schulen:

  • Börde-Berufskolleg Kreis Soest: Riesenrad mit Speed-Dating – Handwerksbetriebe tauschen sich während Fahrt mit den Jugendlichen über Ausbildungsmöglichkeiten aus.
  • Heinrich-von-Kleist Realschule Heilbronn: Hauseigene Ausbildungsmesse als Beispiel für die erfolgreiche Kooperation von Unternehmen und Schule
  • Gemeinschaftsschule Kronshagen: Gemeinsame Konstruktion und Fertigung eines Akku-Ladeschranks für SchülerInnen und Lehrkräfte „lütt Ing – Technik trifft Schule“

Aus jedem Bundesland wurden herausragende Schulen – wie diese – als Botschafter-Schulen geehrt. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Berlins Senatorin Katharina Günther-Wünsch, gratulierte und hob im Video die Bedeutung der BO-Lehrkräfte hervor.

Die Förderer Jörg Matern (Siemens), Burkhard Kübel-Sorger (J.P.Morgan) und Astrid Aupperle (Microsoft Deutschland) zeichnen die Botschafterschulen 2023 aus.
Christina Ramb und Daniel Terzenbach werden als „Freunde des Berufswahlsiegel“ geehrt.

Ungünstige Startbedingungen

Worin denn die ungünstigen Startbedingungen bestehen, stellte Prof. Dr. Kai Maaz dar, Leiter des Nationalen Bildungsberichts. Es ist vor allem die Bildungsnähe oder Bildungsferne des Elternhauses, die das „Startkapital“ ins Leben ausmacht. Maaz plädierte für eine möglichst frühe Förderung dieser Kinder zum Ausgleich, wies aber auch darauf hin, dass die Schule nicht alles leisten kann, sondern breite Unterstützung braucht. Berufsorientierung ziele am besten auf Kohärenz im Konzept und ein Netzwerk in der Umsetzung.

Arbeitgeber haben ein großes Interesse an Nachwuchs. Daher sind auch zunehmend Jugendliche im Blick, die besondere Unterstützung brauchen. Christina Ramb, BDA, ermunterte Unternehmen, noch mehr Praktika anzubieten, und rief auf, die Eltern in die Berufsorientierung einzubeziehen. Daniel Terzenbach, Bundesagentur für Arbeit, unterstrich, dass die Berufsberatung auch da sei, wenn junge Menschen einmal „falsch abgebogen“ seien. So gelte es, die jährlich 50.000 Jugendlichen ohne Schulabschluss in berufliche Praxis zu bringen. Entscheidend seien gute Netzwerke vor Ort – denn „wir brauchen alle“.

Prof. Dr. Kai Maaz plädiert für die Berufsorientierung.
Professor Bührmann stellt im Workshop die Entwicklungswerkstatt vor.

Das Programm des diesjährigen Netzwerktages

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