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Zukunftskompetenzen sind das Ziel

Interview mit Sarah Heinz
Schul­leitungsteam, Sport- und Kreativitäts­gesamtschule Leonardo da Vinci Campus Nauen, Brandenburg

Liebe Frau Heinz, herzlichen Glückwunsch zum Arbeitgeberpreis für Bildung 2024! Ihre Schule ist damit beim Deutschen Arbeitgebertag am 22. Oktober 2024 ausgezeichnet worden, vor allem für Ihr Konzept eines neuen Lernens entlang von Zukunftskompetenzen. Sie sind eine Schule mit Berufswahl-SIEGEL – wie wirkt sich das neue Konzept des Lernens denn auf das SIEGEL und die Berufsorientierung aus?

Sarah Heinz: Vielen Dank – wir haben uns sehr über diese Auszeichnung gefreut! Das Berufswahl-SIEGEL haben wir vor 4 Jahren erhalten. Jetzt steht die Rezertifizierung an und wir bereiten uns gerade darauf vor. Unser Schulkonzept wirkt sich auch auf die Vorbereitung für das Berufsleben aus: Es geht ja nicht nur um Einzelformate, es geht um die Orientierung an Zukunftskompetenzen, die für die Berufswelt besonders wichtig sind. Das werden wir im Audit auch so darstellen.

Zudem haben wir auch spezifische Programmpunkte für die Berufsorientierung:

  • In allen Jahrgängen sind bei uns Praktika vorgesehen. Die Schülerinnen und Schüler können selbst zwischen Minimal- und Maximal-Zeit wählen, also ob sie das Praktikum weniger oder mehr Tage besuchen. Sie wählen auch selbst den Zeitraum des Praktikums aus. Das hat sich auch für die Betriebe als günstiger und passgenauer erwiesen. Wer z.B. ein Praktikum im Landschafts- und Gartenbau machen möchte, für den sind bestimmte Jahreszeiten interessanter als andere. Durch unser neues Schulsystem sind die Jugendlichen zeitlich sehr flexibel.
  • Von den internen Maßnahmen her sind die Kurse in Klasse 9 und 10 wichtig, in denen wir in Kleingruppen alles Nötige besprechen, Vorstellungsgespräche üben, Bewerbungen fertig machen und nachfragen, wie es mit der Berufswahl steht. Auf dem digitalen Schwarzen Brett werden Messen und andere Infoangebote zusammengetragen, die Schüler gehen einzeln hin je nach Wahl. In der Oberstufe kommen Hochschulbesuche hinzu, alternativ Praktika.
  • Ein Höhepunkt sind die Expertenwochen im Februar für Klasse 9 bis 13. Hier haben wir über 30 Angebote, aus denen die Schülerinnen und Schüler wählen können. Am liebsten sind mir die Angebote bei Betrieben außerhalb, damit die Jugendlichen die echte Arbeitswelt erleben.
Was hat denn Ihrer Schule das Berufswahl-SIEGEL gebracht, wie hilft es Ihnen?

Sarah Heinz: Das Berufswahl -SIEGEL hilft uns, über unsere Formate nachzudenken. Statt im Trott zu bleiben und betriebsblind zu werden, entwickeln wir uns weiter. So haben wir z.B. beim Audit gemerkt, dass unsere Elternkommunikation noch vertieft werden kann, das haben wir inzwischen nachgeholt. Zudem schätze ich auch die Kontakte und die Fortbildungen durch das Netzwerk. Und das Berufswahl-SIEGEL zu haben ist auch einfach toll!

Wie sieht denn das neue Lernkonzept Ihrer Schule insgesamt aus?

Unsere Entscheidung war es, die Verantwortung in die Hände der Schülerinnen und Schüler zurückzugeben. Sie suchen sich die Inhalte, sie entscheiden, mit wem wo und wie lange sie an einem Inhalt arbeiten, sie bestimmen selbst, auch den Zeitpunkt der Erfolgskontrolle. Wir haben deshalb keine Klassen mehr, sondern ganz viel individuelle Betreuung und Begleitung.  Jeder Tutor ist für 12 Schülerinnen und Schüler verantwortlich und steht den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Es ist schön, wenn die Jugendlichen auf uns zukommen.

Sport- und Kreativitätsgesamtschule Leonardo da Vinci Campus in Nauen (Brandenburg)

Preisträger Deutscher Arbeitgeberpreis für Bildung – Schulische Bildung

Die Gesamtschule setzt auf ein breites Spektrum von Zukunftskompetenzen: Flexibilität, Reflexion und Veränderungsbereitschaft werden als Haltung vermittelt und in der Schule gelebt. Die Schule gibt ihren Lernenden Freiheit und zugleich Verantwortung für die eigenen Lernschritte, -methoden und -erfolge. So können die Schülerinnen und Schüler – unterstützt von den Lehrkräften als Tutoren und Coaches – ihre Kurse, Arbeitsschwerpunkte und fächerübergreifenden Projektarbeiten aus dem Jahresprogramm selbst auswählen und zeitlich planen. Sie nutzen diverse Lernumgebungen zur Gruppen- oder Einzelarbeit und bestimmen auch den Zeitpunkt ihrer Modulprüfungen. Alle nutzen neben einem analogen auch einen digitalen Schreibtisch mit allen Inhalten und Kommunikations- und Organisationstools.

Zur Berufsorientierung gehören in jedem Schuljahr mehrwöchige Praktika, in der Oberstufe regelmäßige Studientage an Hochschulen. Um die Lehrinhalte und Strukturen weiterzuentwickeln, werden Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern regelmäßig befragt und die Ergebnisse evaluiert – für eine optimale Vorbereitung auf eine sich verändernde Gesellschaft und Arbeitswelt.

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