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SIEGEL-Akademie: Nützliche Schulungen zu ChatGPT & Co

ChatGPT und ähnliche KI-Plattformen gehören mittlerweile schon fast zum Alltag. Aber wie können alle die KI wirklich zielführend für die eigene Arbeit und für Lernsettings nutzen? Klappt das Prompten immer so gut? Wie kann man mehr herausholen – und welche anderen KI-Tools sind vielleicht auch nützlich?

Im Webinar der SIEGEL-Akademie am 29. April 2025 stellten Leonie Mühlbauer und Natascha Pauls von Helliwood media & education gute Beispiele vor. Toll: Die Teilnehmenden konnten parallel alles selbst ausprobieren und ihre Ergebnisse direkt ins Webinar einbringen und dort weiter entwickeln.

Mit der KI ins Gespräch kommen

Wenn wir „googlen“, geben wir 2–3 Stichwörter ein und erhalten Links zu Webseiten, dort schauen wir weiter und suchen Infos zusammen. Bei der KI geben wir dagegen einen Satz ein und erhalten Sätze. Wir können viele Stichworte eingeben, bekommen Antworten, fragen weiter und erhalten weitere, vertiefende Antworten. So geht es Schritt für Schritt. Mit der KI treten wir also in ein Gespräch ein, das fühlt sich – trotz aller Künstlichkeit – fast natürlich an. Die KI kann zudem eine bestimmte Rolle für uns einnehmen z.B. eine Berufsberaterin darstellen, wenn wir es wünschen. Ein Prompt ist eben eine solche Anweisung an die KI.

Wie sieht der Einsatz für die Schule aus?

Im zweiten Teil des Webinars wurde es praktisch: Die Teilnehmenden fragten die KI nach dem Aufbau einer Trainingsstunde als Übungsleiter, nach einem chemischen Experiment, nach einer Schacheröffnung oder ließen eine Reiseplanung durch Patagonien erstellen. Andere Aufträge gingen auf die Inhaltsangabe eines Buchs und die Planung eines Elternabends – alles auch sehr gut für die Berufliche Orientierung nutzbar.

Gerade bei kreativen Aufgaben bietet die KI inzwischen recht eindrucksvolle Leistungen. Die Teilnehmenden erstellten beeindruckende Bilder (Auftrag /image prompt). Auch Musik ist möglich – der mit „Suno“ komponierte Schlager trifft allerdings nicht jeden Geschmack. Komplexes kann die KI teils sogar besser als einfache Aufgaben, erläuterten die beiden Helliwood-Expertinnen. Sie warnten, dass die KI gelegentlich „halluziniere“, also sich Infos ausdenkt, wenn sie keine findet. Je nach dem ist ein Überprüfen notwendig.

Ausprobieren!

Leonie und Natascha zeigten anschaulich, wie Lehrkräfte u.a. sich mit KI-Prompts Unterstützung holen können. Ihr Tipp: Sich damit beschäftigen – ausprobieren – kritisch schauen, was man braucht und was man auch besser selber macht. Eigentlich gibt es für jeden Bedarf ein Angebot. Nahezu täglich erscheint ein neues oder verfeinertes Tool aus der generativen künstlichen Intelligenz.

Wer sich fit machen möchte, kann dies sehr gut tun in der Akademie von IT-Fitness:

Online-Fachtagung von SCHULEWIRTSCHAFT und Bundesagentur für Arbeit: „Berufliche Orientierung DER ZUKUNFT“

Gen Z, KI, Zukunftskompetenzen – Schlagworte, die täglich begegnen und die Frage aufwerfen: Ist die Berufliche Orientierung von heute noch zeitgemäß? Wie sieht sie in Zukunft aus? Eine Frage, die viele beschäftigt, denn zur gemeinsamen Fachtagung von SCHULEWIRTSCHAFT und Bundesagentur für Arbeit hatten sich unglaubliche 1.500 Personen angemeldet – wow!

Mensch oder Maschine? Mia!

Welche Rolle spielt KI dabei? Expertin Jutta Schneider, Helliwood, startete mit einem Gespräch mit der KI „Mia“ über eben dieses Thema. Berufsberaterin Mia sagte, sie unterstütze und inspiriere die menschliche Beraterin, ohne sie ersetzen zu können. Sie könne datenbasiert Auskunft geben und sei rund um die Uhr verfügbar – aber ohne das persönliche Moment und ohne „Bauchgefühl“. Thomas Schmidt von Helliwood unterstrich, dass KI sicherlich die Arbeitswelt stark verändere und in Zukunft „technological literacy“ gefragt sei, es aber auf das Zusammenspiel von Mensch und Maschine ankomme. Offenheit und Flexibilität seien auf jeden Fall gefragt.

Berufsberaterin Mia

Praxisnähe macht stark

Die Arbeitswelt verändert sich tiefgreifend, betonte Christina Ramb, BDA, im Gespräch mit Daniel Terzenbach, Bundesagentur für Arbeit. Wenn sich Unternehmen wandeln, ändern sich auch die Tätigkeiten im Betrieb. Berufliche Orientierung für die Zukunft müsse individueller werden, praxisorientiert sein, auch spielerisch und innovativ. Daniel Terzenbach betonte, dass für junge Menschen angesichts der großen Unsicherheiten heute die vertrauensvolle persönliche Beratung wichtiger wird. Berufsberatung ist inzwischen eine komplexe Aufgabe. Wichtig sei es deshalb auch, die Eltern in Zukunft stärker einzubeziehen.

Christina Ramb unterstrich vor allem die Praxisnähe der Berufsorientierung: Die Arbeitswelt ist weit weg von der Schulwelt. Frühe Begegnungen, niedrigschwellig und aus unterschiedlichen Fächern heraus, seien zentral. KI könne die Berufsorientierung kreativer und für die Jugendlichen unterhaltsamer machen. Die Jugendlichen bewegen sich im digitalen Raum und sollten auch dort angesprochen werden. Terzenbach betonte ebenso die Rolle von Praktika, die verbindlich sein müssten. Neben klassischen Berufswegen seien auch mögliche Entwicklungspfade aufzuzeigen, es gehe um Empowerment der Jugendlichen für ihre eigene Zukunft.

Viele gute Beispiele und Ideen: Praxisimpulse

Die Praxisimpulse zeigten spannende und innovative Wege der Berufsorientierung:
  • Wie kann Schule auf die Zukunft vorbereiten? Ein Konzept aus der Praxis / Sarah Heinz (Gesamtschule des Leonardo da Vinci Campus Nauen)
    Mit dem deutschen Arbeitgeberpreis für Bildung 2024 ausgezeichnet für ihre exzellente Förderung der Zukunftskompetenzen ihrer Schüler/innen: An dieser Schule läuft vieles anders als gewohnt.
  • „Innu…was?“ InNuPoB: das integrierte Nutzerreiseportal für Berufseinsteigende / Daniela Sertl (Zentrale der Bundesagentur für Arbeit)
    Auch die Arbeitsagentur ist moderner und veränderungswilliger als oft gedacht. Mit „Innu..was?“ stellt die BA ihren Onlineauftritt und ihre Medienangebote im Berufseinstiegsbereich neu auf
  • Virtueller Escape Room zur BO im Unternehmen / Josephine Krüger & Christina Schöne (Recruiting, NTT DATA Business Solutions CS)
    Der SCHULEWIRTSCHAFT- Preisträger 2024 gab Einblick in den eigens entwickelten virtuellen Escape Room, bei dem sich SuS mit IT- und Logik-Rätseln durch die Firmengebäude und Teams des Unternehmens rätseln können
  • VR, AR, Metaverse? Elemente der Arbeitswelt von morgen / Lukas Hüttis
    Viele Begriffe heute gehört: VR, AR, Metaverse. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Lukas Hüttis zeigt die Elemente der Arbeitswelt von morgen
  • Entwicklungswerkstatt Digitale BO – Learnings für umsetzbare BO-Formate / Prof. Dr. Thorsten Bührmann (MSH Medical School Hamburg)
    Dr. Bührmann begleitet mit seinem Team das Berufswahl-SIEGEL wissenschaftlich und betreut dabei das Projekt „Entwicklungswerkstatt Digitale Berufliche Orientierung“, bei dem SIEGEL-Schulen ihr digitales BO-Konzept weiterentwickeln und evaluieren.
  • Berufsorientierung und Ausbildung zusammen denken / Prof. Dr. Matthias Kohl & Prof. Dr. Thomas Freiling (Hochschule der Bundesagentur für Arbeit)
    Schüler nehmen in der Vorentlassklasse ein Jahr lang während der Schul- und der Freizeit unternehmensnahe Angebote wahr: Verzahnung von BO mit Ausbildungsinhalten der Metall- und Elektroberufe
  • Peers, Praxis, Perspektiven – Das Erfolgsformat Digital Insights / Katharina Baltzer (Siemens) & Pamela Conde Morales (SAP)
    Bei „Digital Insights“ erhalten SuS, auch Lehrkräfte, virtuelle Einblicke in MINT-Berufe und Einstiegsmöglichkeiten bei Microsoft, SAP, Siemens, Allianz, BMW und Infineon. Bei Online-Vorträgen, Workshops und interaktiven Formaten kommen sie direkt mit Azubis, Studierenden und Verantwortlichen in den Austausch. Die Schulnetzwerke SCHULEWIRTSCHAFT, Berufswahl-SIEGEL und MINT-EC machen mit.
  • KI – Potenziale für die BO der Zukunft / Jutta Schneider & Thomas Schmidt (Helliwood media & education im fjs e.V.)
    Das Thema KI für die Berufsorientierung konnte in diesem Workshop vertieft werden.

Toll: Die vielen interessierten Teilnehmenden blieben fast alle bis zum Schluss dabei!

Berufsorientierung – Jugendliche übernehmen Verantwortung

Die Hans Poelzig Oberschule in Klingenberg, Sachsen, hat ein innovatives Konzept zur Berufsorientierung entwickelt, bei dem die Jugendlichen selbst die Verantwortung übernehmen. Dies stellte die SIEGEL-Botschafterschule beim Webinar der SIEGEL-Akademie am 26. März 2025 spannend und anschaulich vor.

Schülerinnen und Schüler organisieren Berufsorientierung

Niklas, William und Chelsea standen im Webinar Rede und Antwort: Sie sind mitverantwortlich für die Berufsorientierung an ihrer Schule und Mitglieder im „BOV-Team“ mit Lehrerin Romy Leipert und Praxisberaterin Ines Schubert. Volle Unterstützung erfahren sie zudem von Schulleiterin Birgit Stenzel.

William erklärt, dass sich das BOV-Team monatlich trifft, um Aufgaben wie das Austeilen von Elternbriefen, das Vorbereiten der Berufswahlpässe und die Organisation der jährlichen Berufsorientierungsmesse im Haus oder auch Hinweise auf Ferienpraktika zu erledigen. Niklas zeigt zudem das Infoblatt zum „Beruf des Monats“, das sie regelmäßig an die Schülerinnen und Schüler verteilen.

Interne Berufsorientierungsmesse

Ein Höhepunkt ist stets die interne Berufsorientierungsmesse, die im April stattfindet und eine Pflichtveranstaltung für die Klassen 8 und 9 ist. Niklas, William, Chelsea und andere Schülerinnen und Schüler sind dafür verantwortlich, den Firmen ihre Plätze zuzuweisen, die Räume herzurichten und auch einen Imbiss sowie das Elterncafé bereitzustellen. Der nächste Termin für diese Messe ist der 10. April. Die Jugendlichen  haben am Tag selbst Funktionen, die sehr klar verteilt sind: Parkplatzanweiser, Standverantwortliche und Verantwortliche für die Aushänge.

Bei dieser Berufsorientierungsmesse wird das Schüler-Team außerdem persönlich die Plakette „Freunde des Berufswahlsiegels“ an drei Unternehmen überreichen, die seit Jahren bei der internen Schulmesse ihre Angebote darstellen.

Vorteile für die Jugendlichen

Was haben die Schülerinnen und Schüler davon, im Berufsorientierungsteam mitzumachen? Ihre Besprechungen und Beratungen finden in den Pausen statt, es gibt dafür keine Zusatzzeit.

Zum einen gibt es kleine Belohnungen für jeden besonderen Einsatz, die von Radiergummis bis zur Pralinenschachtel reichen. Aber vor allem macht es den drei jungen Leuten einfach Spaß, sie übernehmen gerne Verantwortung – das war ihnen im Webinar anzusehen!

Sie erwerben dabei aber auch besondere Kompetenzen wie Teamarbeit, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Zeitmanagement, Planungskompetenzen und Kompromissfindung – Kompetenzen, die man für jeden Job und auch für das Leben braucht.

Man trifft sich in besonderen Räumen wie der Bibliothek oder dem Büro der Praxisberaterin. Zum Berufsorientierungsteam gehören immer zwei Schüler und Schülerinnen pro Klasse, und dass sie alles gemeinsam im Team machen, hilft ihnen sehr und ermutigt sie, erläutert Chelsea aus Klasse 9.

Wie kommen die Jugendlichen ins Team?

Wie kommen die Schüler & Schülerinnen zu dieser Aufgabe? Sie melden sich entweder selbst oder werden gezielt angesprochen. Die Berufsorientierung im engeren Sinne startet an der Oberschule in Klingenberg in Klasse 7. Ab da geht es auch für die Verantwortlichen unter den Schülern los. Natürlich bekommen sie für ihre gute Arbeit auch ein Zertifikat, das sie bei einer Bewerbung für einen Ausbildungsplatz dann beifügen können.

Rolle der Lehrkräfte

Was machen die Lehrerinnen dann überhaupt noch? Auch sie beraten und begleiten das Thema Berufsorientierung sehr engmaschig. In jeder Dienstberatung des Kollegiums wird die Berufsorientierung aufgerufen. Schulleiterin Stenzel nennt als entscheidende Rahmenbedingungen, dass die Absprachen absolut regelmäßig erfolgen.

Das BOV-Team im Webinar der SIEGEL-Akademie

Unser Maskottchen Siegmund – von der Idee zur Holzfigur

Das Berufswahl-SIEGEL hat ein Maskottchen, das inzwischen im Netzwerk recht gut bekannt ist. Entwickelt wurde es aus dem Logo des SIEGELs heraus – das Logo in animierter Form. Die Idee und auch die verschiedenen Versionen des Maskottchens, die stetig anwachsen, stammen aus der Feder von Studio Seufz in Stuttgart, das auf Trickfilme und Videospiele spezialisiert ist.

Namensgebung beim Netzwerktag 2018

Zunächst hieß das Maskottchen einfach das SIEGELchen – ein neutraler Name. Dann kam aber der Wunsch nach einem persönlicheren Namen auf. Warum fragen wir nicht die Schülerinnen & Schüler nach Ideen? Gesagt, getan: Beim Netzwerktag des Berufswahl-SIEGELs 2018 in Berlin waren die Jugendlichen aufgerufen, Namen vorzuschlagen und zu votieren. Das Ergebnis war Siegmund, und so heißt das SIEGEL-Kerlchen mit dem breiten Mund seither.

Siegmund ist beim Netzwerktag stets gut sichtbar als große Pappfigur. Auch in einigen Schulen steht ein solcher Pappkamerad. Vorteil: So sieht die ganze Schulgemeinschaft, dass es das Berufswahl-SIEGEL für die Schule gibt – und der Kerl ist auf jeden Fall auenfälliger als eine Urkunde oder Plakette. Auch die Schülerinnen und Schüler wissen dann Bescheid, die ansonsten nicht unbedingt sagen können, ob ihre Schule das Berufswahl-SIEGEL hat …

Botschafterschule Oberschule Hans Poelzig, Klingenberg, Sachsen

Die Auszeichnung als Holzfigur im Schulhaus

In diesen Tagen gibt es nun eine neue Variante: Siegmund in Holz. Die Mittelschule Königsbrunn im Landkreis Augsburg hatte diese geniale Idee. Im Rahmen der Schülerfirma durfte die Technikgruppe der Klassen 8 das Maskottchen in Szene setzen. Genau genommen sogar zwei Stück – jeweils pro erfolgreiche Zertifizierungsrunde. Aus Sperrholzplatten stellten die Jugendlichen mithilfe der Sticksäge und mit viel handwerklichem Geschick die beiden „Siegis“ her, die jetzt die Auszeichnungen im Schulhaus präsentieren. Die dritte Runde steht für die Mittelschule bald an – und ergibt hoffentlich einen dritten Siegi.

Das Maskottchen selbst scheut keine Mühe – es reist mit dem ICE oder Lastenfahrrad, es berät und orientiert, gratuliert mit Pokal, Sekt und Blumenstrauß, begleitet uns durch das Jahr – von Karneval und Ostern über den Sommer bis Weihnachten –, vernetzt uns, hat den Überblick und Zauberkraft – , trainiert fleißig und ruht sich nur selten einmal aus. Es gibt eine eigene Figur für jedes Bundesland. Siegmund prangt auf unseren Produkten und Flyern. Nicht zuletzt gibt es ein eigenes SIEGEL-Game und einen Trickfilm mit ihm.

Viel Spaß damit!

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