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Vom Berufswahlpass zur Berufswahl-App

In der Berufswahl-SIEGEL-Akademie bieten wir regelmäßig Webinare zu den verschiedensten Themen im BO-Kontext an. Im Webinar am 16. Oktober ging es um die Berufswahlapp.

Die App stellt eine digitale Weiterentwicklung des analogen Berufswahlpasses dar und ist als cloud-basierte Web-Anwendung konzipiert. Ihr Ziel ist es, die Berufliche Orientierung sowohl im Unterricht als auch außerhalb des Klassenzimmers zu unterstützen und zu dokumentieren.

Gemeinsam mit Britt Löwenstrom von der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) stellten Lena Brinkmann und André Grabinski vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Web-App im praktischen Einsatz vor und beantworteten Fragen der Teilnehmenden.

Die berufswahlapp bietet zahlreiche Funktionen, die den Prozess der Beruflichen Orientierung vereinfachen und strukturieren. Lehrkräfte können den Unterricht gestalten, indem sie zum Beispiel Aufgaben zur Reflexion der Potenzialanalyse und zum Praktikum bereitstellen oder mit sogenannten „Quests“ überprüfen, wie weit ihre Lerngruppe in der Bearbeitung einer Aufgabe ist. Gleichzeitig haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Erkenntnisse, Dokumente und Notizen an einem zentralen Ort zu sammeln und einfach vom Handy oder PC aus darauf zuzugreifen. Ein weiteres Feature ist der Berufsorientierungs-Index, auch „BOX“ genannt. Mit diesem Test, bestehend aus 15 Fragen, können die Jugendlichen ihre Entscheidungskompetenz überprüfen. Auch Social Media Elemente, die das Teilen von Inhalten und Reagieren auf Beiträge ermöglichen, sind enthalten. Dabei entscheiden die Schülerinnen und Schüler selbst, welche Inhalte sie mit wem teilen möchten.

Die berufswahlapp wird stetig weiterentwickelt. Zum Beispiel sollen Zugang zur und Nutzung der berufswahlapp zukünftig noch einfacher gestaltet werden.

Für Berufsberaterinnen und -berater gibt es aktuell noch keinen eigenen Zugang. Dennoch können Schüler die App im Beratungsgespräch nutzen, wenn sie ihr Handy und Passwort dabeihaben, was die Mitnahme und Verfügbarkeit von Informationen erleichtert.

Weiterer Vorteil: Auch nach dem Schulabschluss oder einem Schulwechsel besteht die Möglichkeit, die Daten aus der App weiter zu nutzen. Alle gesammelten Daten können heruntergeladen oder, falls die neue Schule ebenfalls die App verwendet, nahtlos übernommen werden. Damit erleichtert die berufswahlapp den Übergang und stellt sicher, dass wichtige Informationen nicht verloren gehen.

Momentan sind rund 37.000 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte registriert. Die bisherigen Rückmeldungen der Nutzer sind positiv. Besonders in Regionen, in denen durch die Bildungsministerien bereits viele Inhalte eingestellt wurden.

Die Nutzung der App ist bisher in sechs Bundesländern möglich: Berlin, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Sobald es Neuigkeiten zur berufswahlapp gibt, informieren wir in unserem Newsletter dazu.

Zugang erhalten interessierte entweder über ihr Kultusministerium oder über die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.):
berufswahlapp@gib.nrw.de
02041 – 767 171

Ausbildung trotz schwieriger Startbedingungen? Na klar! Neue Website von SCHULEWIRTSCHAFT und Bundesagentur für Arbeit

Auf der neuen Website erfolgsgeschichten-ausbildung.de von SCHULEWIRTSCHAFT und Bundesagentur für Arbeit berichten Jugendliche und ihre Ausbilderinnen und Ausbilder in kurzen Videos, wie den Jugendlichen der erfolgreiche Start in die Ausbildung trotz schwieriger Startbedingungengelungen ist.

Ob gesundheitliche Einschränkungen, Fluchterfahrung, eine schwierige Familiengeschichte, der berüchtigte „ungerade Lebenslauf“, die fehlende Kinderbetreuung oder persönliche Probleme – die Herausforderungen, die eine Ausbildung erschweren können, sind genauso vielfältig wie die Menschen.

Mit den Erfolgsgeschichten möchten SCHULEWIRTSCHAFT und Bundesagentur für Arbeit Mut machen: Jugendlichen, ihren Weg trotzdem zu gehen und Unternehmen, diesen Weg mit ihnen zu gehen.

Vom kleinen Friseursalon in Berlin Neukölln bis zum global tätigen Anbieter von Medizin- und Pharma-Produkten in der Kleinstadt Melsungen in Hessen, vom erfahrenen Startchancen-Förderer bis zum Neueinsteiger; die Beispiele zeigen: unabhängig von Branche, Betriebsgröße oder Region kann die Ausbildung junger Menschen mit schwierigen Startbedingungen gelingen.

Mit den Videos und den authentischen Erfahrungsberichten können auch SIEGEL-Schulen sehr gut arbeiten!

Statements aus den Erfolgsgeschichten:

„Jeder Mensch kommt irgendwann an den Punkt, wo er etwas findet, was er wirklich gerne macht. Und dann ist es völlig egal, was ich vorher für einen Lebenslauf hatte, ob der gerade ist, ob der ungerade ist.“

Julia Bortfeld
Ausbilderin, Der Gartensaal, Niedersachsen

 

„Eine meiner besten Entscheidungen, die ich bis jetzt getroffen habe, dass ich eine Ausbildung mache.“

Yaser
Azubi, Materion Optics Balzers Jena GmbH, Thüringen

 

„Wow, habe ich gedacht, da kann ich stolz auf mich sein.“

Annabell
Azubi, B. Braun, Hessen

„Man sollte wirklich neue Wege gehen, auch gerade wir in den kleinen Betrieben, haben damit die Chance, neue Arbeitskräfte zu rekrutieren“

Birgit Schweda-Thinius
Inhaberin & Ausbilderin, Autoservice Thinius, Brandenburg

„Ich glaube, dass man mit einer guten Ausbildung viel mehr erreichen kann als mit einem schlechten Studium.“

Anna Matzner
Ausbilderin, Gartenhof Küsters, NRW

„Es heißt oft ‚Mensch, da muss man sich mal kümmern‘, und ich sitze dann immer zu Hause und denke, wer ist eigentlich ‚man‘?“

Silke Klegin
Ausbilderin, Sparkasse Bremen AG, Bremen

 

„Ausbildung darf und muss auch Spaß machen. Auch als junge Mutter, das habe ich hier so zum allerersten Mal in der Art erfahren.“

Caro
Azubi, Friseursalon Madame K, Berlin

 

„Wenn ich das sehe, vom ersten bis zum dritten Lehrjahr und die Leistungen haben sich gesteigert und er schafft seine Prüfung. Da geht mir ein Herz auf.“

Michael Schreck
Inhaber & Ausbilder, GP Günter Papenburg AG, Halle an der Saale

„Man muss irgendwann den Mut haben, hin­zugehen. Wenn man es nicht alleine schafft, kann man einen Vertrau­ten Fragen, ob der einem in den Hintern tritt … ‚auf Deutsch‘.“

Kai
Azubi, AURUBI, Hamburg

Heute auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten
Digital Insights – Lehrkräfte-Lounge 2023

Welche Fähigkeiten brauchen wir in der Arbeitswelt von morgen? Unternehmen stehen zurzeit in einem tiefgreifenden Strukturwandel, KI ist in aller Munde. Wie können Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler so für den Übergang in den Beruf vorbereiten?

Die Antworten der Unternehmen in der Lehrkräfte-Lounge Digital Insights am 23. November 2023 mögen überraschen – Jörg Matern, SIEMENS, und Anja Wölfel, SAP, hoben nämlich die sozialen und emotionalen Kompetenzen als absolut entscheidend hervor.

Mit Kopf, Herz und Hand im Team

Jörg Matern unterstrich, dass zwar einzelne Kompetenzen, aber mehr noch grundsätzliche Orientierung gefragt sei. Wie finde ich einen Beruf, der zu mir passt? Der „Kompass“ von Siemens knüpft an Pestalozzis Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ an:
Was weiß ich – was will ich – was kann ich? Zu oft werde dabei die Hand, sprich das praktische Umsetzen, vergessen. Dabei gehören auch kommunikative und kooperative Kompetenzen zum Umsetzen und zur „Hand“. Der Siemens-Jobfinder biete hier Berufsberatung und werde rege genutzt.

Anja Wölfel betonte, dass bei SAP alles im Team erarbeitet werde. Deshalb seien Kollaboration, Kooperation, Gruppen- und Projektarbeit gefragt. Ideen entstehen gemeinsam, dabei ist auch der Perspektivwechsel wichtig. Ziel sei die bestmögliche Lösung für den Kunden. Im Team seien Eigeninitiative und -verantwortung ebenso wie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefordert. Woran es zurzeit bei jungen Menschen oft fehle, seien allerdings Verlässlichkeit und Verbindlichkeit.

Jutta Schneider von Helliwood Media & Education war für Microsoft dabei und stellte die Erweiterung der Future Skills Box vor. Die Außenwelt der Schule wandle sich rasant, aber die Schule komme nicht mit. KI werde eher negativ diskutiert, dabei biete sie gute Chancen für alle. In der Box zeigen Karten neue Berufe mit KI für die Zukunft.

Berufliche Orientierung am Parler-Gymnasium

An Digital Insights hat Dr. Doris Pfleiderer mehrfach teilgenommen. Die engagierte Lehrerin ist am Parler-Gymnasium Schwäbisch Gmünd für Berufliche Orientierung verantwortlich. Sie zeigte eindrucksvoll, wie sie die Jugendlichen heute schon auf eine digitale Arbeitswelt vorbereitet. Über Praktika hinaus gibt es feste Kooperationen mit Firmen und finden Berufsorientierungstage statt, an denen Unternehmen in die Schule kommen. Das Lehrerkollegium plant auf ihre Initiative hin eine gemeinsame Fortbildung zu KI. Das Gymnasium wurde wiederholt mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet – mit der Zertifizierung werde die Berufliche Orientierung verbindlich und binde alle ein, konnte Frau Pfleiderer bestätigen.

Digital Insights ist ein gemeinsames Programm der Schulnetzwerke MINT-EC, SCHULEWIRTSCHAFT und Berufswahl-SIEGEL mit den Unternehmen Microsoft Deutschland, SAP und Siemens. 2024 geht das Programm weiter!

Future Skills Box erhält D-BOP-Preis 2023

Am 31. Oktober prämierte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zehn hervorragende digitale Berufsorientierungsangebote (Digitales-Berufsorientierungsprogramm = D-BOP).

  • Gut: Neben der Expertenjury war auch ein Beirat mit sechs Jugendlichen aus Klasse 7 und 8 an der Auswahl aus 100 Wettbewerbsbeiträgen beteiligt.
  • Und noch besser: Zu den Gewinnern gehören zwei Projekte, an denen auch SCHULEWIRTSCHAFT und das Netzwerk Berufswahl-SIEGEL beteiligt sind: die Future Skills Box und das Sprungbrett – Virtual Work Experience!

Unter Moderation von Sherif Rizkallah (logo) tauschten sich die Ministerin, Elke Hannack (DGB), Prof. Dr. Katja Driesel-Lange (Universität Münster) und Dr. Achim Dercks (DIHK) aus zu den Themen „Individuelle Potenziale heben“, „Fachkräftemangel beheben“ und „Transformation gestalten“. Thematisch passend lockerten die Preisverleihungen in den drei Kategorien „Erkunden von Fähigkeiten, Stärken und Interessen“, „Erleben von Berufsfeldern und Berufen“ und „Arbeitswelt 4.0“ den Austausch immer wieder auf.

Einig war man sich, dass man die duale Ausbildung stärken und „sexy“ machen müsse – z.B. mit digitalen Tools in allen Schulformen. Die Vielfalt der Berufe müsse bekannter werden, auch bei Eltern, Lehrkräften und insgesamt in der Gesellschaft. Bei der Berufswahl sei es wie in einem Restaurant, in dem das Menü 100 Seiten hat, zitierte Rizkallah treffend.

Professorin Katja Driesel-Lange von der Universität Münster betonte, dass gute Berufsorientierung mehr leisten müsse, als lediglich kognitiv die Entscheidung für einen Beruf zu begleiten. Sie müsse auch Emotionen ansprechen und Jugendliche abholen, um erfolgreich zu sein.

Eine Schülerin hat es zum digitalen Angebot an Schule auf den Punkt gebracht: „Es gibt viel mit Technik an der Schule, aber nicht gut viel.“

Die gestern ausgezeichneten Projekte greifen dagegen die diskutierten Anforderungen mit Qualität auf.

Preisträger 2023:

Thema „Individuelle Potenziale heben“
Kategorie 1 „Erkunden von Fähigkeiten, Stärken und Interessen“

Thema „Fachkräftemangel beheben“
Kategorie2: „Erleben von Berufsfeldern und Berufen“

Thema „Arbeitswelt 4.0“
Kategorie 3 „Arbeitswelt 4.0“

Zum Schluss gab es noch einen Sonderpreis für die besondere Umsetzung des Aspekts der Gamification für die Digitale Akademie der Phase Be Bildung. Schade allerdings, dass die Berufsberatung der Arbeitsagenturen so gar nicht erwähnt wurde.

@SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland
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