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GOOD-Practice-Beispiele

  • 13. Januar 2022

Schulen stehen oft vor sehr ähnlichen Herausforderungen – allerdings mit unterschiedlichen Ausgangslagen – , wenn es um gute Lösungen für aktuelle Fragen geht. So ist es auch bei der Beruflichen Orientierung. Deshalb sind Schulen stets sehr daran interessiert, wie vergleichbare Schulen erfolgreich auf die gleiche Herausforderung reagiert haben. Gute Beispiele sind daher immer gefragt, um sich über Möglichkeiten zu informieren und zu eigenen Wegen inspirieren zu lassen.

In dieser und der kommenden Woche stellen wir Ihnen insgesamt vier gute Beispiele von Schulen aus dem SIEGEL-Netzwerk vor. SIEGEL-Schulen aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen, Berlin und Sachsen-Anhalt zeigen ihre Ideen für die Berufliche Orientierung.

Für die Konzepte finden Sie angehängt zudem Unterlagen für Ihre eigene schulische Arbeit – bereit zum Aufnehmen ins Portfolio. Die Unterlage zeigt genau, mit welchem Aufwand zu rechnen ist und welche Ressourcen gebraucht werden. Los geht’s!

Praxisnaher Berufsinformationstag

Durchgeführt von:
Thüringer Gemeinschaftsschule Stadtilm

Auf einem jährlich angebotenen Berufsinformationstag stellen Eltern und regionale Firmen für Schülerinnen und Schüler der 8. Klassenstufe verschiedene Berufsbilder vor, um so einen Blick in den Berufsalltag zu ermöglichen. Dabei werden auch die Anforderungsprofile des Berufs genau beschrieben und positive – wie negative – Erfahrungen im Berufsalltag thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler können je nach Vorlieben drei Berufsrichtungen auswählen und kennenlernen. Zudem nehmen sie an einer Einzel-Beratung der Berufsberaterin der Agentur für Arbeit teil. Die Erkundung der Berufsbilder erfolgt individuell und ist in das Gesamtkonzept des Tages integriert.

www.tgs-stadtilm.schule/

“Inklusive Schülerfirmen”

Durchgeführt von:
Friedrich-Wilhelm Murnau-Gesamtschule, Bielefeld

Schülerfirmen ermöglichen ab der 8. Klasse als Wahlpflichtkurse erste berufspraktische Erfahrungen. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eigenständig an sogenannten Schülerbetrieben in vier verschiedenen Bereichen mitzuwirken:

  1. Schülerladen Red Pen mit Schreibwaren
  2. Café Pisa zur Pausenversorgung,
  3. Salatbar mit Mittagessen für Lehrkräfte an einem Wochentag,
  4. Reparaturwerkstatt MurnauWorks für Schulinventar und Herstellung von Utensilien für den Schulbedarf.

Mit dem Alter und je nach pädagogischen Unterstützungsbedarf nimmt auch der Verantwortungsbereich zu. Die inklusive Einbindung der Schüler*innen mit Förderbedarf wird durch die Lehrkräfte und die Mitschüler*innen ohne Förderbedarf aktiv unterstützt.

www.fwmurnau-gesamtschule.de/lernen_leben.html?e|9
www.fwmurnau-gesamtschule.de/

GOOD-Practice-Beispiele

  • 20. Januar 2022

Schulen stehen oft vor sehr ähnlichen Herausforderungen – allerdings mit unterschiedlichen Ausgangslagen –, wenn es um gute Lösungen für aktuelle Fragen geht. So ist es auch bei der Beruflichen Orientierung. 

In der letzten Woche haben wir Ihnen daher zwei gute Beispiele von Schulen aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen vorgestellt und weisen heute auf zwei weitere Beispiele aus Berlin und Sachsen-Anhalt hin. Natürlich alles Schulen mit Berufswahl-SIEGEL!

Für die Konzepte finden Sie hier auch Unterlagen für Ihre eigene schulische Arbeit mit genauen Hinweisen auf Aufwand und Ressourcen. Schauen Sie gerne hinein, lassen Sie sich inspirieren!

Online-Messe zur Berufsorientierung

Durchgeführt von:
Gemeinschaftsschule Heinrich Heine, Halle (Saale) u.a. Schulen

Auf einer jährlich angebotenen Online-Messe stellen regionale Firmen für Schüler*innen der 9. und 10. Klassen­stufe im Klassen­verbund verschiedene Berufs­bilder ihres Unternehmens vor, um so einen Einblick in den Beruf zu ermöglichen. Bei der Online-Schaltung mit dem ausgewählten Unter­nehmen über das Smart-Board der Klasse werden Anforderungs­profile der Berufe beschrieben und die Arbeit im jeweiligen Berufs­alltag gezeigt. Die Schüler*innen haben dabei die Möglichkeit, den Unternehmen Nach­fragen zu stellen und sich so besser auf Praktika und Ausbildungen vorzubereiten. Die Firmen werden nach den in der Klasse vorherrschenden Interessen gewählt. In der Nachbereitung werden Schüler*innen mit besonderem Förder­bedarf individuell betreut.

www.gmsheine.de
blog.gwg-halle.de/freund-des-berufswahl-siegels/

Berufliche Orientierung in der Corona-Pandemie

Durchgeführt von:
Paul-Löbe Schule, Berlin

Um auch im Distanz­unterricht für die Schüler*innen der 10. Klassen eine qualitativ hohe Vorbereitung auf die Berufswelt zu schaffen, werden insbesondere digitale Angebote in die Suche von Ausbildungs­plätzen und das Erstellen von Bewerbungs­unterlagen einbezogen. Dazu wird der Online-Test Check U der Bundes­agentur für Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt.

Im Anschluss informieren sie sich über die Berufe, die sich bei Check-U als geeignet heraus­gestellt haben, und werden dabei unterstützt, die passenden Bewerbungs­unterlagen zu erstellen. Dabei können z.B. die Online-Plattformen „Planet Beruf“ und „Azubiyo“ einbezogen werden. Sowohl das Handy als auch Lernplatt­formen, digitale Berufs­ausbildungs­angebote, Beratungen per Video­konferenz werden genutzt. Nicht nur Klassen­lehrerinnen und -lehrer der 10. Klassen sind involviert, auch die Jugend­berufsagentur, die Beraterin des Regionalen Ausbildungs­verbunds und die Beratungskräfte der Oberstufen­zentren.

www.paul-loebe-schule.de/schule/
www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt/

Neu: Praktische Checklisten zur Einschätzung von Berufsorientierungsangeboten

  • 15. März 2022

Die Erwartungen an die Schule, eine systematische und praxisnahe Berufliche Orientierung durchzuführen, sind in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Dabei werden den Schulen viele Berufsorientierungsangebote von externen Anbietern unterbreitet – oft zu viele und nicht immer mit klar erkennbarem Mehrwert. Welches Angebot ist aber wirklich eine gute Ergänzung der bisherigen Beruflichen Orientierung? Welches Angebot sollte aufgegriffen werden und welches nicht, welches vielleicht? Was hilft den Schülerinnen und Schüler zusätzlich beim Übergang Schule – Beruf?

Die neue Checkliste von SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland und Bundesagentur für Arbeit ist genau dafür da, um diese Fragen zügig und zielgenau zu beantworten. Anhand der Liste kann die Schule prüfen und beurteilen, ob ein externes Angebot gut zu ihrem bisherigen Programm passt und es sinnvoll ergänzen würde – sei es in der Phase der Orientierung, der Entscheidung oder der Umsetzung der Berufswahlkompetenzen. Sicherlich wird kein Angebot alle Kriterien gleichermaßen erfüllen – entscheidend ist, worauf es der Schule im konkreten Fall ankommt und was sie genau braucht.

Der Wert eines externen Angebots orientiert sich vor allem an der Passung zum Profil und Konzept der Beruflichen Orientierung einer Schule. Daneben spielt auch eine Rolle, welche Erfahrungen die Lehrkräfte bereits mit Kooperationen haben und welche aktuellen Themen sich für die Schule gerade besonders intensiv stellen. Nicht zuletzt sind die curricularen Vorschriften des Bundeslandes wichtig oder auch Vorgaben zur Projektmittelförderung und zu Vereinbarungen mit weiteren Partnern, aber auch die Ressourcen spielen natürlich eine Rolle.

Für die Unternehmen gibt es eine eigene Checkliste: Unternehmen können anhand dieser Liste ihre Angebote so ausrichten und so darstellen, dass die Schule die Frage nach der Passfähigkeit rasch beantworten kann. Für die Berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler sind Praxiserfahrungen in und mit Betrieben absolut zentral. Die Betriebe erhalten mit Praxisangeboten ihrerseits die Möglichkeit, junge Menschen auf Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bei sich aufmerksam zu machen und Nachwuchs zu gewinnen. Wenn sie die Checkliste nutzen, kann die Schule besser erkennen und entscheiden, ob das betriebliche Angebot passt und die Zusammenarbeit Erfolg verspricht.

Ziel ist es, dass die Zusammenarbeit von Schulen & Betrieben gut gelingt und die Berufsorientierung gemeinsam gefördert wird!

Berufsorientierung in Zeiten des Fachkräftemangels
Diskussionsrunde auf der Didacta 2023

  • 10. März 2023
didacta 2023 ©GMS in der Taus

Das Thema Berufsorientierung spielte auf der größten Bildungsmesse „Didacta“ 2023 eine zunehmende Rolle. Die BDA als Spitzenverband der Arbeitgeber in Deutschland hatte dazu eine Diskussionsrunde organisiert – aus gutem Grund, denn der Nachwuchsmangel wird für die Betriebe inzwischen schmerzhaft spürbar. Schön, dass das Forum denn auch mit einer Schülerin startete!

Chiara, 9. Klasse und Schulsprecherin, hat schon sehr klare Vorstellungen. Das hat auch mit dem Engagement ihrer Schule in der Berufsorientierung zu tun, der Gemeinschaftsschule in der Taus in Backnang. Rektor Jochen Nossek setzt bei der Frage an, was die Schülerinnen und Schüler brauchen, um gut in die Arbeits- und Berufswelt hineinzukommen. Sein Credo: Berufsorientierung findet immer statt. Die Praktika werden nicht von ganzen Gruppen gleichzeitig absolviert – typischerweise vor oder nach Ferienwochen – , sondern die Schülerinnen und Schüler finden ein Praktikum nach ihren Vorstellungen und führen es individuell durch – „Praktikum schlägt Unterricht“. Die sogenannten Clubs der Schule und die Räume zur Berufsorientierung werden von den Schülerinnen und Schülern selbst organisiert. Es ist kein Wunder, dass die Gemeinschaftsschule das Berufswahl-SIEGEL trägt!

Thomas Schenk warb als Vorsitzender engagiert für das bundesweite Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT, das Schulen und Betriebe in Sachen Berufsorientierung zusammenbringt und aktiv unterstützt, die lokale Kooperation sei entscheidend. Die Berufsorientierung sei im Curriculum gut verankert, die Instrumente seien da und bekannt – aber all diese Möglichkeiten helfen nichts, wenn sie nicht auch genutzt werden. Schenk ermunterte die Schulen, auch einmal ein kreatives, ja verrücktes Projekt auszuprobieren.

Orientierung in Richtung Ausbildung auch am Gymnasium

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper bekannte sich auf dem Podium ausdrücklich zur Berufsorientierung. Die Betriebsbesichtigung sehe sie noch nicht in der Grundschule, hier könnten aber gut Eltern ihren Beruf vorstellen oder sich die z.B. die Polizei präsentieren. Eltern sollten ohnedies verstärkt in die Berufsorientierung ihrer Kinder einbezogen werden. Handlungsbedarf bestehe vor allem bei den sonderpädagogischen Schulen sowie bei den Gymnasien. Die Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium müsse mehr als bisher eben auch die Berufsorientierung einschließen.

Bei Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA, lief die Ministerin damit offene Türen ein. Auch sie warb dafür, dass Gymnasien in alle Richtungen orientieren und nicht allein in Richtung Studium. Berufsorientierung müsse an den individuellen Stärken ansetzen und klischeefrei sein – was weibliche und männliche Stereotype angeht, aber auch was klischeehafte Bilder von Berufen angeht. In der Pandemie habe die praktische Seite sehr gelitten, jetzt gelte es wieder ganz stark in Praktika einzusteigen, gerade auch für die Arbeitgeber. Das mangelnde „Matching“ und die vielen unbesetzten Ausbildungsplätze sind ein zentrales Problem für die Betriebe – Praktika und Kooperationen mit Schulen sind ein wichtiger Teil der Lösung. Dabei müssen die Praktika so organisiert sein, mahnte Ramb, dass die jungen Leute erleben, wie sie die Arbeitswelt der Zukunft mitgestalten können.

didacta 2023
didacta 2023
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